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Unerwarteter Fund in 38 m Tiefe

Unerwarteter Fund in 38 m Tiefe

Unerwarteter Fund in 38 m Tiefe: Süßwasserpolypen (Hydra) im NAWITA See-ID:99 – Einfluss von Licht und Sediment?
Das sind wirklich spannende Erkenntnisse! Dass Hydra in einer Tiefe von 38 m nachgewiesen wurde, ist ungewöhnlich, da diese Organismen meist in flacheren, lichtdurchfluteten Bereichen mit ausreichend Nahrungsvorkommen zu finden sind.
Die beiden Hauptfaktoren, die hier eine Rolle spielen könnten, sind:

  1. Lichtverhältnisse (Lux-Wert)
    Ein Lux-Wert von 658 Lux in 37 m Tiefe ist vergleichsweise hoch für einen Baggersee. Das könnte darauf hindeuten, dass die Wassersäule außergewöhnlich klar ist und somit auch in größerer Tiefe noch ausreichend Licht für das Ökosystem zur Verfügung steht. Hydren benötigen zwar kein Licht zur Photosynthese (da sie heterotroph leben), aber die Sichtbarkeit von Beutetieren könnte hier begünstigt sein.
  2. Sediment und Untergrundbedingungen
    Wenn das Sediment in dieser Tiefe spezielle Eigenschaften aufweist, etwa feinkörnig oder mit einer hohen Konzentration an organischem Material, könnte es eine Nahrungsquelle für Zooplankton bieten – und damit indirekt für die Süßwasserpolypen. Möglicherweise existieren dort auch stabile Strömungsverhältnisse, die Nahrungspartikel konzentrieren.
    Zusätzlich könnte die Temperatur von 6,6°C eine Rolle spielen. Dies liegt zwar am unteren Ende der bevorzugten Temperaturspanne für Hydra, ist aber nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium.
    Die nächste wissenschaftliche Fragestellung wäre:
  • Gibt es dort eine stabile Population oder war es ein einmaliger Fund?
  • Welche Nahrung (Zooplankton, Detritus) ist in dieser Tiefe vorhanden?
  • Sind ähnliche Funde in anderen Baggerseen unter vergleichbaren Bedingungen möglich?
    Fotos von Axel Grünewald

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