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Monitoring
Matschelsee 2022

Matschelsee 2022

Seit 2002 gehen wir vom www.TSVMB.de im Matschelsee tauchen. Seitdem konnten wir mehr und mehr beobachten, wie sich der See verändert.

Der See liegt in der Rheinebene. Umgeben von Bäumen, spiegelt sich der blaue Himmel im klaren Wasser, man kann weit im See den Untergrund sehen und ab und zu im Flachwasserbereich Sonnbarsche Cristatella mucedo

Der See wird von Badegästen, Anglern sowie Tauchern benutzt. In der Umgebung ist der See einzigartig und Wunderschön und eine kleine Perle.

lm Jahr 2016 führten wir im Rahmen des Seminars: Tauchen für den Naturschutz, unser erstes Monitoring im Matschelsee durch.

Hier haben wir folgende Daten aufgenommen:

Link….

Stand 2020

Der Matschelsee lässt wenig Spielraum für Optimismus so unsere Meinung und Beobachtung an Hand der Daten!

Da wo früher üppige Unterwasserpflanzenwälder oder Grundrasen von Zerbrechliche Armleuchteralge Chara globularís vorhanden war, besteht der Boden aus organischen Ablagerungen, Stein und Wühlspuren.

2009 wurde vom Meißenheimer Gemeinderat ein Erlass einer Rechtsverordnung über die Benutzung des Matschelsees zugestimmt.

Diese Rechtsverordnung dient der Regelung von Nutzungsinteressen am Matschelsee durch Konkretisierung des Rechts auf Gemeingebrauch. Darüber hinaus soll sichergestellt sein, dass das Gewässer und die Uferbereiche nicht verunreinigt und die Erholungssuchenden nicht gestört werden. Aufgrund von § 28 Abs.2 des Wassergesetzes für Baden-Württemberg (WG) in der Fassung vom 1. Januar 1999 (GBI. S.1) hat der Gemeinderat am 19.01.2009 diese festgelegt

Am See bestehen ökologischer Flachwasserbereiche, Ruhe- Fisch und Laichzonen, Einstiegsstellen sowie Austauchzonen.

(zur Info)

Ökologischer Flachwasserbereich

Makrophyten, Invertebraten und Fische benötigen möglichst ausgedehnte Flachwasserbereiche

mit sandigen bis feinkiesigen Substraten und gewässertypischen Strukturelementen (Verstecke, Kolke, Totholz)

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/see/10615

Hier müssen wir feststellen das im See die Bereiche 4. Seerosengürtel – 6. Characeengürtel nicht mehr vorhanden sind!

Der Boden weist bist in eine Tiefe von 15 Metern sehr starke Wühlspuren auf. Eine Untere Makrophytengrenze (UMG) besteht zusammenhängend gar nicht mehr! Nur punktuell besteht ein kleiner Pflanzenbestand. Die zartgefiederten Pflanzen wie das Ährige Tausendblatt Myriophyllum spicatum oder das Quirlige Tausendblatt Myriophyllum verticillatum sind die dominierenden Pflanzen im See. Hier jedoch liegen viele von Sediment bedeckt am Boden.

Der ökologische Flachwasserbereich F3-F4 besteht nicht mehr. Zum einen ist der Wasserspiegel gesunken, zum anderen gibt es dort keinerlei Pflanzenwuchs. Hier ist auch durch das benutzen der Badegäste keine Rückzugsmöglichkeit für Fische und keine Pflanzen.

Der ökologische Flachwasserbereich F1-F2

Noch nicht bestimmt.

Der ökologische Flachwasserbereich F5-F6

Noch nicht bestimmt.

01.08.2020

Nach einem Monat wollten wir mal wieder im Matschel schauen wie er sich entwickelt hat. Es war strahlender Sonnenschein und einfach viel zu warm bis an den Taucheinstieg 3 zu laufen, also sind wir schon vorher rein. Somit waren wir ein Stück in der Ökologischen Flachwasserzone im Süden.

Im Flachwasserbereich von 1-2m, konnten wir einen kleinen zusammenhängenden Bestand an Tannenwedel und Teichbinsen erfassen. Vereinzelt konnten wir auch das Ährige Tausendblatt Myriophyllum spicatumbestimmen. Auffallend war beim ganzen Tauchgang die starken Wühlschäden die wir bei eingeschränkter Sicht bis auf ca.13m dokumentierten.

https://nawita.de/einige-tauchseen/impressionen-vom-matschelsee/matschelsee-monitoringdaten/matschelsee?preview_id=3965&preview_nonce=19a4d0dbc7&preview=true&_thumbnail_id=627#tab-beeintrchtigung

Intensive fischereiliche Nutzung oder Besatz im See Makrophytenbestände können v. a. durch Besatz der Gewässer mit benthivoren Cypriniden erheblich beeinträchtigt werden. Insbesondere die Wühltätigkeit von Karpfen und Blei (Brachse) wirkt sich bei starkem Besatz negativ auf die Fauna aus. Durch das Aufwühlen der Sedimente wird die Trübung erhöht, Feinstoffe setzen sich auf den Pflanzen ab und bringen diese zum Absterben. Die in größerer Tiefe siedelnden Arten

erhalten nicht mehr genug Licht, sodass sie entweder absterben oder nur noch in Form kleiner

Restpopulationen eingeschränkt überdauern können. Ein zu hoher Fischbesatz und regelmäßiges Zufüttern verstärken zudem eine Eutrophierung und können so zum Erlöschen artenreicher Makrophyten-Characeenpopulationen führen.

In KA2 konnten wir einen kleinen Bestand an Characeen in einer Tiefe von 15m!!! dokumentieren. In KA1 hatten wir an einer Stelle dasselbe. Ab 15m konnten wir einen Bestand an Characeen dokumentieren der sich bis in eine Tiefe von 22m zog. Je tiefer wir kamen war der Bestand an Characeen größer!!! Durch die sehr schlechte Sicht, konnten wir den Bestand nicht weiterverfolgen oder die Größe bestimmen. Das werden wir nachholen bei besserer Sicht. Erstaunlich ist schon das die Characeenbestände bis in eine Tiefe von 22m reiche. Eine durchgehende untere Makrophyten-Tiefengrenze (UMG) konnten wir nicht nachweisen!

2022

Letztes Jahr haben wir noch gedacht WOW der See erholt sich man sieht es ja was wir gesehen haben und jetzt….? Mehr als dokumentieren und beobachten können wir nicht und veröffentlichen! Es besteht KEINE UMG!

Zu den Wühlschäden. Das haben wir bis jetzt noch nicht gesehen, nur im Matschelsee so einen Untergrund. Ein Trichter neben dem Anderen!

Die Schilfbestände die im kleinen Maße bei T4

https://nawita.de/wp-content/uploads/2021/07/Matschel.jpg

noch bestehen werden immer weniger und durchlässiger!

Braunalgen sind sehr viele auf der NO Seite, T2-T1.

Link…

Fazit:

Es ist traurig!

Zahlen, Daten, Fakten

 20162022
UMG12,5mKeine Vorhanden
Pflanzenarten162
Wühlschäden<10%>50%
Submersegrößen– Submerse gross, dicht: deutlich sichtbare farblich abgesetzte Bestände (Dichte 6 – 12, Höhe >1.6m)– Submerse klein, locker: erkennbare, aber farblich nicht so stark abgesetzte Bestände, die lockeren Bewuchs und/oder niedrige Pflanzen aufweisen können.
– Rhizomfläche, abgestorbene Schilfbestände  

Um so besser die Wasserqualität ist, um so größer die Artenvielfallt.

Jedoch wenn auch die Wasserqualität stimmt, die Schäden durch benthivore Cypriniden an submersen Makrophyten sehr hoch ist, können wir nichts machen!


Um so besser die Wasserqualität ist, um so größer die Artenvielfallt.
 
Jedoch wenn auch die Wasserqualität stimmt, die Schäden durch benthivore Cypriniden an submersen Makrophyten sehr hoch ist, können wir nichts machen!

NAWITA

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