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<strong>Bestandsaufnahme des</strong><strong> Wasserschlauchs in der<br>Oberrheinischen Tiefebene 2020 /2021</strong><strong></strong>

Bestandsaufnahme des Wasserschlauchs in der
Oberrheinischen Tiefebene 2020 /2021

Dass es in unseren heimischen Gewässern fleischfressende Pflanzen gibt, dürfte die meisten überraschen.

Wasserschlauch (Utricularia) sind wurzellose Wasserpflanzen, die 2,5 m lange Sprossen ausbilden können. Sie leben frei schwebend bis etwa 30 cm unter der Wasseroberfläche. Die nahe an der Oberfläche treibenden Sprossen bilden die Blütentriebe aus. Am Ende der Vegetationsperiode entwickeln sich an den Triebspitzen Überdauerungsorgane, die Turionen, die Winterknospen genannt werden. Diese dicht mit kleinen Blättern besetzten Sprossspitzen sinken im  Winter auf den Grund des Gewässers und steigen dann im Frühjahr wieder auf, um zu neuen Sprossen heranzuwachsen.

Die Blüten aller heimischen Utricularia-Arten sind gelb und zweilippig.

Probleme gibt es bei der Abgrenzung der Arten, da man zur sicheren Bestimmung die Blüten braucht.

Bild: Baggersee Giesen

Bild: Baggersee Giesen

Bild: Denglersee Rastatt

Im Gegensatz zu den meisten Pflanzen hat diese Pflanze keine echten Wurzeln. Fast alle Pflanzen haben Wurzeln, um essentielle Nährstoffe wie Stickstoff- und Phosphatverbindungen aus dem Boden aufnehmen zu können. Wasserschläuche leben jedoch in einer meist nährstoffarmen Umgebung. Der Wasserschlauch besitzt Fangblasen, er hat deshalb die Strategie entwickelt, seine Nährstoffe aus Tieren und anderen Organismen im Wasser zu beziehen. Zu seiner Beute zählen Wasserflöhe, Rädertierchen, Fadenwürmer, Wimpertierchen und gelegentlich Algen.

Bild: Denglersee Rastatt

Unsere Tauchgänge in den Oberrheinischen Gewässern durch die Mitglieder der NAWITA Gruppe waren u.a. der Baggersee Giesen bei Linkenheim / Denglersee bei Rastatt / Erichsee bei Rheinhausen / Baggersee Büchenau bei Büchenau/ Vogelstangsee bei Mannheim / Hammerau bei Groß Rohrheim .

Mönchbruch Teiche bei Groß-Gerau wurden durch Begehung erfasst.

Bemekenswerte Funde betreffen die Seen:

Baggersee Giesen bei Linkenheim / Erichsee bei Rheinhausen und den Baggersee Büchenau, wo es noch große Bestände des Wasserschlauchs gibt.

Bild: Baggersee Giesen

Bild: Baggersee Giesen

Interessant war der Baggersee Giesen in Linkenheim, bei dem die größte Population der Pflanzen im Bereich der Badezone lag, bei einer Wassertiefe zwischen 1m und 1.5m.

Die Gefährdung der Arten liegt heute in der Verschmutzung und Eutrophierung ihrer Lebensräume. Falscher Fischbesatz, das aufwirbeln von Sedimenten durch Karpfen kann dazu führen, dass die im Winter an den Gewässergrund sinkenden Überwinterungsknospen von Schlamm bedeckt werden und im Frühjahr nicht wieder an die Oberfläche auftauchen können.

Bild: Baggersee Giesen.

Unser Ziel ist es für 2022, ein Monitoring über den Wasserschlauch an zwei ausgewählten Seen zu starten (Baggersee Büchenau / Baggersee Giesen-Linkenheim)

Anschrift der Bearbeiter

NAWITA- Naturwissenschaftliches Tauchen
Ortsgebietsgruppe HESSEN
Kristin Wagner & Robert Schmidt

Am Atzelberg 17
64521 Groß-Gerau

Bilder © Robert Schmidt