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1. Einleitung

Diversität [von latein. diversitas = Verschiedenheit], Artenmannigfaltigkeit, Artenreichtum, Bezeichnung für die Vielfalt in Organismengemeinschaften) innerhalb eines Genpools (genetische Diversität) sowie Lebensraumdiversität. Biodiversität ist ein rechtjunges Konzept in der Biologie. Als biological diversity (biologische Vielfalt) scheint es erstmals in den`1950erJahr en gebraucht worden zu sein (Magurran 2004). Die kontrahierte Form biodiversity wurde offensichtlich 1985 von W. G. Rosen kreiert (siehe Harper & Hawksworth 1995) und erschien 1988 erstmals in einer wissenschaftlichen Publikation (Wilson 1988a; deutsch: Wilson 1992). Große Prominenz sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der politischen Öffentlichkeit erlangte der Biodiversitäts-Begriff 1992 durch die Convention on Biological Diversity (CBD; deutsch: Übereinkommen über die biologische Vielfalt; United Nations 1992), ein in Rio de Janeiro ausgeh andeltes internationales Abkommen, das mittler-weile 168 Staaten der Welt unterzeichnet haben. Seith er hat die Anzahl de r wissenschaftlichen Publikationen zu Biodiversität sprunghaft zugenommen und steigt noch weiter an.

Inzwischen sind 42.718 wissenschaftliche Veröffentlichungen zu diesem Thema im Web of Scienceerschienen (http://apps.webofknowledge.com; Abfrage am 16.10.2011 mit TOPIC=biodiversity OR “biological diversity“). Anders als in vielen anderen Naturwissenschaften behalten die Ergebnisse der Biodiversitätsforschung offensichtlich ihre Aktualität über lange Zeiträume, wie die seit fast zwanzig Jahren weitgehend konstanten Zitationsraten der Biodiversitäts-Artikel aus dem CBD-Jahr 1992 zeigen.

(http://www.biodiversity-plants.de/downloads/JD157.pdf)

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts werden negative Entwicklungen der globalen Diversität vermehrt festgestellt. Es ist von einer Krise der biologischen Diversität die Rede.

2. Unterteilt der Diversitätsindizes: Man unterscheidet weiter in drei Diversitäten nach Größe

2.1Alpha (α)-Diversität
Sie ist die Bezeichnung für die Artendiversität in einer Biozönose bzw. in einem eng umgrenzten Raum/ Gebiet (β-Diversität)

2.2 Beta (β)-Diversität
Sie ist die Bezeichnung für die Artenvielfalt bzw. -zusammensetzung in Gemeinschaften, die in benachbarten und dadurch auch sehr ähnlichen Lebensräumen zu finden sind ((3-Diversität)

Beta-Diversität kann dazu benutzt werden, Daten verschiedener Zeitpunkte miteinander zu vergleichen, und damit 9 die zeitliche Entwicklung eines Bestandes zu charakterisieren. In diesem Fall wird die Ähnlichkeit bzw. Unähnlichkeit der Artenzusammensetzung verschiedener Zeitpunkte berechnet. Beta-Diversität ist dann als Turnover-Rate („species turn-over“), also als Artenumsatz in der Zeit, zu verstehen. Des Weiteren kann Beta-Diversität dazu benutzt werden, Daten verschiedener Zeitpunkte miteinander zu vergleichen, und damit die zeitliche Entwicklung eines Bestandes zu charakterisieren. In diesem Fall wird die Ähnlichkeit bzw. Unähnlichkeit der Artenzusammensetzung verschiedener Zeitpunkte berechnet. Beta-Diversität ist dann als Turnover-Rate („species turn-over“), also als Artenumsatz in der Zeit, zu verstehen.

https://www.esp-de.de/wp-content/uploads/2019/12/Screen-Shot-2019-12-13-at-10.07.11-AM.png

Maß für Ähnlichkeit und Vielfalt zwischen Sets
Schnitt und Vereinigung zweier
Mengen A und 8

2.3 Gamma (µ)-Diversität

Diese Diversität dient zur Bezeichnung sehr großer Räume mit sehr unterschiedlichen Habitaten, und damit auch sehr unterschiedlichen Lebensgemeinschaften. (y-Diversität)

3. Berechnung der Diversitätsindizes

Die Indizes zu berechnen, rein mathematisch betrachtet ist keine schwierige Sache, man muss doch lediglich die relative Häufigkeit jeder Art mit dem Logarithmus dieser Häufigkeit multiplizieren und die Summe der sich aus diesen Multiplikationen ergebenden Produkte bilden, die dann – mit umgedrehtem Vorzeichen – dem Shannon-Weaver-Index entspricht. Die Tücke liegt dabei natürlich darin, dass einem zunächst die Anzahl sowie die (ungefähre) relative Häufigkeit aller vorhandenen Arten bekannt sein muss.

Diese relative Häufigkeit, den Deckungsprozentsatz, nehmen wir bei jedem Monitorinhtauchgang mit auf, um den Makrophytenindex zu berechnen.

Die Diversität kann mit verschiedenen Formeln unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte berechnet werden, unter anderem gilt der Simpson-Index und der Shannon-Wiener-Index für die Alpha-Diversität, oder der Sörensen-Index und der ß-Turnover für die Beta-Diversität. Der Evenne’s(-index) drückt z.B. das Verhältnis von beobachteter Diversität zur maximal möglichen Diversität aus. Die Indexe sind meist nur schwer untereinander vergleichbar, weil sie immer nur einen eingeschränkten Ausschnitt des Ökosystems wiedergeben. Die vollständige Darstellung einer

Artengemeinschaft, in der die Häufigkeit jeder Art vermerkt ist, wird als Arten-Rang-Kurve bezeichnet.

Bei der Berechnung der Diversität beeinflusst die Artenzahl maßgeblich das Ergebnis! Jede Art trägt zum Gesamtergebnis bei wobei eine geringe Artenanzahl anfällig ist für Ausreißer als eine hohe Artenanzahl.

NAWITA Vorgabe-Berechnung und Erklärung zur Indizesberechung der Alfa und Beta Diversität

Bei der Berechnung der Diversitätsindizes in der NAWITA-Datenbank, haben wir festgestellt, das unsere Datenbank lückenhaft ist. Wir nehmen seit 2020 viel mehr Daten zu einem Datensatz auf als am Anfang 2016. Deshalb sind die Diversitätsindizes noch nicht sehr aussagekräftig wegen den wenigen durchgängigen Datensätze.

Zur Berechnung der <1-Diversität ziehen wir den Shannon-Weaver-Index und die Evenness heran.
Zur Berechnung der ß-Diversität ziehen wir den Jaccard-Index (JACC) und den Gleason-Index (GLEA) heran.

Für die Brechung der Indizes, haben wir zum einen als Standard genommen:

– mehr als 5 Arten im See
– Berechnet werden die Submersen Arten
– Hydrophyt / Unterwasserpflanzen
– Alga / Alge
– Emerse / Wasserpflanzen die über die Wasseroberfläche
– betrachtet werden immer die Daten von einem ganzen Jahr die wir aufgenommen haben

Biodiversitäts-Rechner

https://virtue.gmbl.se/de/deutscher-inhalt/biodiversitaetsrechner


Shannon-Weaver-Index

Der Diversitätsindex nach Shannon -Weaver ist einer der am häufigsten angewandten Indiz und hängt maßgeblich von der Artenzahl und der Gleichverteilung der vorhandenen lndividuen/Häufigkeitsklassen ab (SHANNON & WEAVER 1963).

Der Diversitätsindex nach Shannon -Weaver setzt ein einheitliches Bestimmungsniveau der

Taxa voraus, da die Ergebnisse ansonsten stark verfälscht werden können.

Der Shannon-Weaver lässt nicht erkennen, ob es bei der Berechnung des Sees um eine hohe Artenzahl aber ungleiche lndividuenzahl oder eine geringe Artenzahl mit gleichmäßiger Verteilung vorliegt.

Hs= Diversitätsindex
pi =Anzahl Individuen
s = Anzahl Arten

Der Shannon-Weaver-Index lässt nicht erkennen, ob es bei der Berechnung des Sees um eine hohe Artenzahl aber ungleiche lndividuenzahl oder eine geringe Artenzahl mit gleichmäßiger Verteilung Wir beziehen noch zur Berechnung der Alpha- Diversität die Evenness mit dazu. Dadurch berechnen wir eine Ausgeglichenheit, Gleichmäßigkeit. Die Evenness relativiert den Shannon-Index und im Verhältnis zum Maximal höchsten Divesitätswet setzt. Stabile Ökosysteme mit hoher Biodiversität sollte man auch einfach als Kunstwerke sehen, da es schwieriger ist, Ökosysteme mit hoher Diversität zu stabilisieren als solche mit niedriger.

Fazit Shannon:

Je größer H ist, desto diverser ist der Bestand und desto gleichmäßiger sind die Arten in dem untersuchten Bestand verteilt.

NAWITA Vorgabe-Berechnung und Erklärung zur lndizesberechung der Alfa und Beta Diversität

Die NAWITA Mindes Voraussetzung bei unseren Berechnungen (Repräsentativität) ist, das wir im See mehr als 3 Arten bestimmt haben!

So haben wir als NAWITA den Shannon-Wiener Index berechnet.

Für die Formel (pi) haben wir nicht die Artenanzahl oder Artenanzahl % genommen, sondern die Summe des Makrophytenindex, Formel (Q+Q*l). Mit Formel (Q+Q*I) haben wir die Summe der Schätzstufen der KA-Bereiche was eine genauere Berechnung ergibt.

Evenness Diversitätsindex nach Shannon-Weaver (Gleichverteilung der Arten)

Evenness w [engl., = Gleichmäßigkeitl, Maß für die Gleichverteilung der Individuen einer Stichprobe auf die Arten, ein Strukturparameter zum Vergleich verschiedener Lebensgemeinschaften. Da bei einem Vergleich verschiedener Ökosysteme der Diversitätsindex (Diversität, Tab.) allein nicht erkennen läßt, ob sein Wert aufgrund einer hohen Artenzahl mit jeweils unterschiedlicher Individuenzahl oder durch gleichmäßige Verteilung der lndividuen auf wenige Arten entstanden ist, benutzt man als Vergleichsmaß die berechnete Evenness. Man setzt dabei den tatsächlichen

Diversitätswert in Relation zu dem maximal möglichen Diversitätswert, der sich bei gleicher Artenzahl, aber unter größtmöglicher Gleichverteilung der Individuen auf die bestehenden Arten ergeben würde. Die Evenness (E) wird daher auch als „Ausbildungsgrad der Diversität” bezeichnet: E = berechneter Diversitätswert/maximaler Diversitätswert bei gleicher Artenzahl. Bei Berechnung der Diversität nach der Shannon-Wiener-Formel gilt weiterhin: E = H’/ln S, wobei H‘ der Diversitätsindex (berechneter Diversitätswert) und S die Gesamtartenzahl sind. Der Wert für die Evenness liegt dabei zwischen 0 (völlig ungleiche Verteilung der Individuen auf die einzelnen Arten) und 1 (totale Gleichverteilung).

Des weiteren haben wir die Evenness, Äquität mit aufgenommen und berechnet.

E             =Evenness
H‘           = Shannon-Wiener-Diversitätsindex
Hmax            = individuelles (Diversitäts) Maximum
s              = Gesamtzahl Arten
In            = natürlicher Logarithmus

Fazit Evenness:
Null= völlige Ungleichverteilung
Eins= totale Gleichverteilung der Art (Höchstwert)

Jaccard-Index (JACC)


Der Jaccard-Koeffizient oder Jaccard-Index nach dem Schweizer Botaniker Paul Jaccard (1868-1944) ist eine Kennzahl für die Ähnlichkeit von Mengen. Er berücksichtigt nur die gemeinsamen und nicht gemeinsamen Präsenzarten.

Der Jaccard-Index oder Jaccard-Koeffizient misst die Ähnlichkeit zwischen zwei DatenDatensätzen. Sie kann zwischen 0 und 1 liegen. Je höher die Zahl, desto ähnlicher sind die beiden Datensätze.
Der Jaccard-Index = Maß zur Bewertung der (qualitativen) Ähnlichkeit zweier Biotope

a= Anzahl gemeinsamer Arten
b= Anzahl der Arten, die nur in Aufnahme 1 vorkommen
c= Anzahl der Arten, die nur in Aufnahme 2 vorkommen

Präsenzgemeinschaftskoeffizient

  • Präsenz / Vorhandensein einer Art (ja/nein)
  • „species turnover“

Aussage: wie viel Prozent der Art stimmen überein

  • z.B. wie viel Prozent der Arten von damals kommen auch in der heutigen Aufnahme vor?
  • z.B. wie viel Prozent des Arteninventars zweier Aufnahmen/Bestände stimmen überein?

Mit dem Jaccard-Index (JACC) konnten wir von NAWITA auch trotz unserer lückenhaften Datenbank ein aussagbares Ergebnis erreichen dadurch das hier nur die einzelne Art der Sichtung berechnet wird, die wir seit 2016 dokumentieren.

Gleason-Index (GLEA)

Als Massengemeinschaftskoeffizient bezeichnet, bezieht sich auf die Massen, Anteile, Deckung, Frequenz der Arten (diversits turnover). Er ist für die quantitative Bewertung ähnlicher zweier Biotope heranzuziehen. Er gibt zurück, wieviel Masse, Anteile der Arten übereinstimmt.

Der Gleason-Index= Maß zur Bewertung der (quantitativen) Ähnlichkeit zweier Biotope

Ma= Massen der gemeinsamen Arten
Mb= Massen der Arten, die nur in Aufnahme 1 vorkommen
Mc= Massen der Arten, die nur in Aufnahme 2 vorkommen

Massengemeinschaftskoeffizient

  • Massen / Anteil / Deckung / Frequenz der Art
  • „diversity turnover“

Aussage: wie viel Masse / Anteile der Arten stimmen überein
– Wie viel % des Ertrags werden von übereinstimmenden Arten ausgemacht?
– Wie viel % der Deckung werden von übereinstimmenden Arten ausgemacht?

Je nach Index
– z.B. doppelte Wertung gemeinsamer Arten (SØRENSEN)
– Oder 0,5 -fache Wertung gemeinsamer Arten (Ellenberg)

Ähnlichkeit – oder Distanz-Maß
– Jeweils „mo – (minus) index” -› Ähnlichkeit 30 %, Unähnlichkeit =1oo – 30 = 70 3;

Grenzwerte
~ 25 % – Grenze: Kriterium für die Zugehörigkeit der untersuchten Bestände zur selben

Assoziation, wie die Vergleichsaufnahme
Werte von >= 50% bezeichnen Bestände mit einer verhältnismäßig großen Ähnlichkeit
Werte von <=25% bezeichnen Bestände mit einer geringen Ähnlichkeit